Verantwortung für die Zukunft

Verantwortung für die Zukunft

Artikel zum Thema "Verantwortung für die Zukunft":

Nachhaltigkeit bedeutet:

  • Ressourcenschonung
  • Klimaneutralität
  • Soziale Gerechtigkeit
Damit ist gemeint, dass wir in der Nutzung unserer Umwelt darauf achten, dass wir allen Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und auch die Lebenschancen künftiger Generationen nicht beeinträchtigen. Kommunen sind wesentliche Orte, in denen Nachhaltigkeit umgesetzt werden kann.

Als Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung in der Kommune gelten:

Ökologische Tragfähigkeit:
• Die Kommune treibt Klimaschutz und Energiewende voran
• Die Kommune fördert eine nachhaltige Mobilität
• Die Kommune geht sorgfältig mit unseren natürlichen Ressourcen um 

Wirtschaft und Soziales – Gutes Leben in Kommunen:
• Die Kommune fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten
• Die Kommune fördert eine soziale, gesunde und sichere Gemeinde
•  Die Kommune unterstützt Kultur und Bildung
• Die Kommune fördert Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur
• Die Kommune fördert das Miteinander, Integration und Gleichberechtigung

Rahmenbedingungen und Faktoren einer nachhaltigen Kommunalentwicklung:
• Die Kommune schafft den Rahmen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Entwicklung
• Die Kommune unterhält ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement
• Die Kommune achtet auf fiskalische Nachhaltigkeit
• Die Kommune fördert die Bürgerbeteiligung
• Die Kommune fördert das Bürgerengagement
• Die Kommune fördert die interkommunale Zusammenarbeit

Konkret bedeutet das: Beim kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement werden in allen genannten Bereichen die Daten und Fakten auf die Gemeinde bezogen ermittelt. Für die meisten Bereiche sind die Daten verfügbar und müssen nur zusammengetragen werden.

Bei Vorliegen der Daten kann sich die Gemeinde dann konkrete Ziele setzen. Diese können z.B. so lauten:
• Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase
• Beschaffung nach ökologischen, sozialen und fairen Kriterien
• Flächenverbrauch auf 0 bringen
• Bezahlbaren Wohnraum schaffen
• Kinderbetreuungsplätze bedarfsdeckend schaffen
• Senioreneinrichtungen und Pflegeeinrichtungen bedarfsgerecht ausbauen
• Mobilität ermöglichen
• Versorgungsinfrastruktur im Ort erhalten und verbessern
• Schul- Kultur- und Freizeitinfrastruktur erhalten und zeitgemäß entwickeln
• Natur-und Artenschutz auf kommunalen Flächen aktiv betreiben
• Biodiversität fördern
• Ressourcenschonend und klimafreundlich Bauen 
• Bürger frühzeitig beteiligen

Gleichzeitig kann die Gemeinde mit einem Nachhaltigkeitsmanagement überprüfen, ob sie ihre Ziele erreicht und wie sie im Vergleich mit anderen Kommunen da steht. 

Die Gemeinde ist als Vorbild für viele Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig Motor für nachhaltiges Handeln.

Weitere Informationen beim Nachhaltigkeitsbüro der LUBW: 

und beim BUND: 

Ursel Zeeb

Mehrere Hundert Schüler auf der Straße 

Unter dem Motto "Fridays for Future" demonstrieren jeden Freitag Schüler für mehr Klimaschutz. Die Proteste finden während der Schulzeit statt – und sorgen deswegen für Diskussionen. 

Freitags gehen in vielen Städten Schüler während der Unterrichtszeit auf die Straße, um für wirksamen Klimaschutz zu demonstrieren. "Wir bleiben dran und wenn es bis 2038 dauert", sagte Maurice Conrad mit Blick auf das vereinbarte Datum für den Kohleausstieg in Deutschland. Die Teilnehmer der Protestbewegung fordern ein sofortiges Ende der Kohleverstromung. 

Heute sei das Eintreten für Klimaschutz wichtiger als der Englischunterricht, sagte die 13-jährige Hannah. "Wenn die Erde keine Zukunft hat, gibt's auch kein Englisch mehr." Aus Worms kam die 17-jährige Leticia, mit einem selbstgestalteten Plakat, mit dem sie auf das gefährdete Überleben von Eisbären in der Arktis aufmerksam machen wollte. "Ich finde es schlimm, wenn Tiere unter unseren Fehlern leiden müssen", sagte die Schülerin. 

Stuttgart, Mainz, Koblenz, Landau: Nur einige der Städte, in denen sich in den letzten Wochen Proteste formierten. Einer der Schlachtrufe: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut". Das Problem dabei ist jedoch, dass die Schüler während der Schulzeit demonstrieren. Die meisten sind dabei nicht entschuldigt, sondern riskieren unentschuldigte Fehlstunden. 

Schwedin Greta Thunberg als Vorbild 
Die schwedische Schülerin und Klima-Aktivistin Greta Thunberg protestiert bereits seit Monaten freitags vor dem Stockholmer Parlament. Ihrem Beispiel folgen die streikenden Schüler in ganz Europa. 

Wie die Schülerbewegung auf ihrer Webseite mitteilt, versteht sie sich als "die letzte Generation, die den katastrophalen Klimawandel noch verhindern kann". Eine Sprecherin der Initiative "Fridays for Future" kündigte an, dass die Protestbewegung die Schulstreik-Aktionen auch in den kommenden Monaten fortsetzen werde. 

Entnommen aus: 
Der Text wurde von mir leicht verändert.

Die Klimaveränderung ist eine Bedrohung für uns alle. Sie trifft auch uns in Remshalden! Ich gehe, wenn es meine Zeit ermöglicht, freitags zur Demo auf den Marktplatz in Stuttgart. Ich fordere Eltern und Großeltern auf, die Kinder und Jugendlichen zu unterstützen! Klimaschutz geht uns alle an! 

Außerdem interessant dazu:


 Ute Horn 

Dezentrale Energieversorgung

In der Gemeinde Remshalden wird die Stromversorgung zu rund 5% aus erneuerbaren Energien gedeckt. Der Durchschnitt in Baden-Württemberg liegt bei rund 15% und der Bundesdurchschnitt inzwischen bei über 30%. In Remshalden gibt es also viel zu tun, um den CO2-Ausstoß zu verringern und die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen. 

Eine deutliche Steigerung des Anteils regenerativer Energien kann am einfachsten und kostengünstigsten über eine stärkere dezentrale Energieversorgung erreicht werden. 

Unter dezentraler Energeiversorgung versteht man eher kleinere Anlagen wie Photovoltaik-Module auf Dächern, Wasserkraftwerke und Windkraftanlagen, die nah beim Verbraucher sind. Diese Anlagen können zum größten Teil in den Händen von Privatpersonen und BürgerInnen-Energiegenossenschaften sein, also nicht im Besitz der großen Energiekonzerne. 

Die dezentrale Energieversorgung ist deshalb kostengünstig, weil sie kurze Transportwege hat und der Strom dort erzeugt wird, wo er sofort verbraucht wird. Mit einem Mix aus Sonne, Wind, Wasser u.a. ist auch in unserer Region eine Versorgung aus regenerativen Energien möglich. Lange Transportwege, wie sie mit den großen Stromtrassen von Nord nach Süd aktuell in Planung sind, kosten sehr viel Geld, sind wenig effektiv und sind, wenn sie über der Erde verlaufen, nicht besonders schön. 

Den Klimawandel, der wohl die größte Gefahr für das Leben auf unserem Planeten ist, können wir nur aufhalten, wenn wir hier, im kleinen, damit beginnen. Es ist Aufgabe der Gemeinde, einen stärkeren Beitrag zur dezentralen Energieversorgung zu leisten und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Am Beispiel der Stadt Tübingen (über 50% regenerativer Energieanteil) ist zu sehen, dass es für Kommunen möglich ist, konkret Einfluss zu nehmen und die Energiewende vor Ort voranzubringen. 

Lennard Volk

Biodiversität

Das Insektensterben hat viele Menschen alarmiert. 

Zurecht, weil damit deutlich wird, wie fortgeschritten die Zerstörung unserer Natur- und Umwelt ist. Mit den Insekten sind auch viele andere Tier- und Pflanzenarten erheblich gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Insekten sind nicht nur bei der Produktion von Nahrungsmitteln als Bestäuber unverzichtbare Helfer, die Bestäubungsleistung von Honigbienen, die nur ca.40% der gesamten Bestäubungsleistung ausmacht, wird für Deutschland auf 2,7 Mrd € (bee-careful.com) angenommen. Vor allem Wildbienen und andere Fluginsekten sind für den Fortbestand einer Pflanzenvielfalt unersetzlich und sie sind für Vögel, Reptilien, Amphibien und Säugetiere wie z.B. Maulwurf, Fledermäuse, Igel, etc. Nahrungsgrundlage und deshalb im Naturkreislauf unentbehrlich.
Wildbienen im Weltgarten
Wildbienen im Weltgarten


Kommunen haben es in der Hand, durch die Art wie sie öffentliche Grünflächen bepflanzen und pflegen einen wesentlichen Beitrag gegen das Artensterben zu leisten und dabei auch Vorbild und Orientierung für viele Bürger zu sein.

Schottergärten und Gehölze wie Kirschlorbeer oder nichtheimische Sträucher und Pflanzungen sind ein weiteres Puzzleteil, das das Artensterben befördert.

Bei Grünflächen ist es, anders als in der Ackernutzung nicht der Gifteinsatz, sondern leisten häufiges Mähen und der Einsatz von Mulch- und Schlegelmähern, dem Artensterben Vorschub. Unsere landschaftsprägenden Streuobstwiesen könnten bei entsprechender Pflege ein Rückzugs- und Erholungsort für viele bedrohte Tierarten sein.

Solche Anstrengungen sind aufwendig und brauchen Fachkompetenz, aber im Interesse unserer Kinder und Enkel und der Natur lohnt es sich. Auch Remshalden ist deshalb aufgefordert seine Praxis zu überdenken und sich entsprechend zu engagieren.

Ursel Zeeb
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